Die Tour im Überblick:Ostseetour 8. bis 15. Juni 2019
Eigentlich wollten wir ja die Grand Tour Switzerland machen, doch wetterbedingt schwenkten wir um auf ein anderes schon oft besprochenes Ziel: Die Ostsee.
Am Samstag, 8. Juni ging es los. Nach ca. 3 Stunden reiner Autobahnfahrt (vielen Dank auch an die vielen Baustellen..) gab es einen kurzen Hundepinkelstopp in Nersingen wo wir dank Park4Night einen echt tollen Parkplatz mit direkter Spaziermöglichkeit gefunden haben. Es wäre ein idealer Übernachtungsplatz gewesen, aber wir hatten definitiv noch zu wenige Kilometer auf dem Tacho. Also ging es nach einem kurzen Zwischenstopp weiter in Richtung erster Übernachtungshalt in Wörlitz. Wir hatten vorhin beschlossen – auch wegen Nuala – die Strecke zur Insel Usedom nicht in einem zu fahren, wofür wir mit einem super Stellplatz zur Übernachtung direkt am Wörlitzer Park belohnt worden sind. Es waren schon einige Wohnmobile vor Ort, aber die Plätze waren grosszügig angelegt und wir sehr müde, so dass wir nach einem kurzen Abendspaziergang direkt schlafen gingen. Am nächsten Morgen gingen wir mit Nuala in den Wörlitzer Park – es war nicht allzu früh und dennoch hatten wir den gesamten, wunderschönen Park für uns ganz alleine. Ich konnte mich kaum satt sehen an den vielen verschiedenen Brücken, versteckten Nischen und schlossändlichen Bauten und wäre am liebsten den ganzen Tag dort geblieben. Doch es hiess auf, weiter fahren an die Ostsee.
Autobahnkilometer reite sich an Autobahnkilometer und um Berlin herum dachten wir kurzzeitig, wir wären in einer Zeitschleife gefangen. Kaum war eine Baustelle mit 60er Tempo vorüber, kam eine Richtungstafel wo „Berlin“ draufstand. Es folgte die nächste Baustelle und die nächste Berliner Tafel. Völlig orientierungslos dachten wir, nun fahren wir nur noch im Kreise, doch nach einer gefühlten Ewigkeit sahen wir das erste Schild in Richtung Insel Usedom! Wir hatten es geschafft!
Wir hatten uns im Vorfeld 2 Übernachtungsorte herausgesucht: Einen Stellplatz im Wald bei Bansin und einen von Freunden empfohlenen Campingplatz in Trassenheide. Tja, wir hätten es besser wissen müssen: Es war Pfingstwochenende und es war schönes Wetter. Natürlich gingen wir davon aus, dass viel los ist auf der Insel Usedom. Aber das schlichtweg alle Stell- und Campingplätze die wir anfuhren belegt waren, damit hatten wir nicht gerechnet. Wir beschlossen somit, damit Nuala wenigstens endlich einmal das Meer sieht, einen Parkplatz nahe der Ostsee zu suchen und einen Spaziergang dorthin zu machen. Es war schon ein Kulturschock. Dort wo Freunde vor uns vor 3 Wochen noch komplett alleine am Strand waren, war es für uns schon schwierig, noch ein freies Sandkorn zwischen all den Menschen und Hunden zu finden. Ich dachte kurzzeitig, wir hätten uns doch verfahren in Berlin und seien nun am Ballermann. Aber nun hiess es Augen zu und durch, dem Hund eine Freude machen und ab ans Meer. Ja denn... erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Nuala mochte das Meer nicht! Sie liebt Wasser, aber Wellen die auf sie zukommen findet sie zum laut anbellen beängstigend. Um dieses Wissen weiter, gingen wir zurück zum Parkplatz und dann ging sie los: Die Suche nach einem legalen Übernachtungsort auf der Insel Usedom – von ca. 6 Uhr an suchten wir – um kurz nach 9 abends hatten wir endlich einen Platz gefunden, allerdings schon nicht mehr auf der Insel Usedom sondern an einem Hafen in Jarmen – Park4Night sei Dank! Die Nacht wurde sehr unruhig, da neben uns ein reger Autoverkehr war mit etwas seltsamen Gestalten und unter der Brücke eine Party gefeiert worden ist – aber wenigstens hatten wir einen Platz. Am nächsten Morgen fanden wir dann glücklicherweise per Zufall einen ruhigen, einsamen See, sogar mit Sandstrand und endlich konnte Nuala baden gehen. War es am Tag zu vor noch sonnig und heiss, so war es nun regnerisch am Vormittag und danach ganztags bewölkt und kühler, was für uns natürlich genau das erwünschte Wetter war um mit Hund zu reisen. Nach den Erlebnissen vom Vortag beschlossen wir, der Insel Usedom den Rücken zu kehren und nach Rügen zu fahren. Es ging von Stralsund aus über die Wittower Fähre (die erste Fährfahrt mit Bumblebee und direkt zu vorderst) auf den Campingplatz Drewoldke in Altenkirchen – nach 3 Tagen unterwegs ist so eine echte Dusche auf einem Campingplatz eine wahre Wohltat. Im Gegensatz zu Trassenheide auf der Insel Usedom war die Küste und das Meer auf Rügen viel wilder und auch nicht ganz so „touristisch saubergefegt“, sondern so, wie ich mir Meer und Küste vorstelle. Auch etwas weniger Menschen waren vor Ort und das obwohl zwei Campingplätze direkt angrenzend am Strand lagen. An Tag 2 an der Ostsee haben wir dann auch kapiert wie man ganz einfach die gesamte Natur für sich alleine hat: Der durchschnittliche Ostsee-Urlauber im Juni steht nicht allzu früh auf und diejenigen die doch aufstehen um ihre Hunde Gassi zu führen, die laufen keine 100 Meter, werfen Stöckchen ins Meer und kehren zurück. Somit haben wir es an Tag 3 unserer Ferien tatsächlich geschafft, mehrer Stunden am Meer zu verbringen und das absolute „Einsamkeits-Freiheitsgefühl“ zu haben. Noch einfacher geht dies übrigens, wenn man nicht am Strand ist. Direkt hinter der Düne verlaufen kleine Waldwege schön am Schatten entlang und dort haben wir genau gar keine Menschenseele mehr angetroffen. Auf dem Rückweg von der Insel Rügen aufs „Festland“ wollten wir noch einen kurzen Abstecher nach Prora zur KDF Bad Besichtigung machen, haben aber dann aufgrund des sehr sonnigen (und heissen Wetters) und der dortigen Touristenströmung entschieden, zu Gunsten von Nuala darauf zu vezichten. Es ging somit runter von der Insel Rügen in Richtung Fischland. Wir fanden einen netten, kleinen – wenn auch etwas überteuerten Stellplatz der – oh Wunder – noch nicht überfüllt war. Trotz der schlechten Bewertungen im Internet checkten wir dort ein und wurden belohnt mit viel Platz (da nicht grossartig belegt), Ruhe vor dem Massentourismus, einer im Surferstil gestalteten Toiletten-, Abwasch und Grillanlage und – oh Wunder – zum ersten mal ein paar freundliche Deutsche. Das i-Tüpfelchen auf dem ganzen war ein praktisch menschenleerer Strandabschnitt nur wenige Schritte vom Stellplatz entfernt. Ohne Nuala hätten wir zudem vermutlich nie gemerkt, dass es in den umliegenden Dünen dazu noch wimmelte vor Wildkaninchen. Dafür wussten es danach alle im Umkreis von ein paar Kilometer. Nuala kann ganz schön laut "kreischen", wenn sie Tiere sieht.... Am nächsten Tag ging es zuerst ganz hoch zum Darsswald. Die Dimensionen sind dort aber so immens, dass wir wohl den gesamten Wald erst wieder besuchen werden, wenn wir mit Fahrrädern unterwegs sind - nun zu Fuss nahm der Muskelkater bei 2 von 3en (wovon eines davon ein Vierbeiner war...) nach den vielen Strandspaziergängen die letzten Tage plötzlich Überhand, so dass wir eine etwas kürzere Runde drehten und unsere Fahrt fortsetzten an meinen persönlichen, schon lange herbeigesehnten Wunsch-stop: Den Gespensterwald in Nienhagen. Die anschliessende Suche nach einem Übernachtungsplatz führte uns auf einen Stellplatz direkt neben einem Schloss in Krassow. Nichts besonderes, aber wir verbrachten eine ruhige und angenehme Nacht dort. Am nächsten Tag ging es weiter - eigentlich war der nächste angepeilte Zwischenstopp der Timmendorfer Strand und dann weiter hoch der Küste entlang Richtung Fehmarn. Da wir aber merkten, dass alles in Strandnähe doch schon sehr üppig besucht war und Nualas Nerven schon seit ein paar Tagen sehr dünn besiedelt bis "überhaupt nicht mehr vorhanden" waren, beschlossen wir uns von der Küste weg zu bewegen und fanden schlussendlich einen zuerst praktisch leeren Stellplatz in Kleinmeinsdorf. Leider hatten wir einmal wieder das Glück, dass so richtig tolle Wohnmobilisten direkt neben uns parkierten. Die Türe von dessen Wohnwagen öffnete und zwei unangeleinte Hunde sprangen raus, wovon einer direkt auf unseren Van zu- und ohne grosse Umschweife auch hineinsprang um wohl Nuala "guten Tag" zu sagen... Gut, es merkten dann alle relativ schnell, WEM der Van gehört, und dass das mit dem "guten Tag" nicht so die Beste Idee war. Entschuldigt wurde sich natürlich nicht. Ich habe mir kurz überlegt, bei denen auch einfach ins Wohnmobil zu steigen um kurz Hallo zu sagen, unterliess es dann aber doch - bin ja Schweizer und wohlerzogen... Ja und dann war er schon da...der Tag zum Aufbruch auf die Heimreise. Sascha und ich hätten noch wochenlang an der Ostsee bleiben können - bei Nuala machte sich das ständige Reisen an immer neue Ort mit v.a. überall Hunden bemerkbar und so fuhren wir eine lange Strecke durch mit nur einem kurzen Pinkelstopp in der wunderschönen Lüneburger Heide und zum Abschluss einer wirklich ruhigen Nacht, komplett alleine direkt am Waldesrand. Eine echt tolle Abschlussübernachtung unserer Ostseetour. Die Kosten
Rein interessenshalber habe ich mir alle Ausgaben in dieser Woche notiert Der gesamte Urlaub hat für uns alle 3 rund CHF 900.- gekostet:
Übernachtungskosten: 104.30 Essen: 326.90 Diesel: 442.95 Diverses (Fähre, Parkplätze, ...): 21.00
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