Teil 1: Warum wir Wickie verkauft habenWickie war, in unseren Augen, das beste und schönste Fahrzeug was wir je besessen haben. Das Fahrvergnügen ist und bleibt unerreicht und schon wenn ich diese Zeilen schreibe, vermisse ich es in den Bulli einzusteigen und einfach stundenlang damit zu fahren - von einem Ort zum nächsten. Egal wohin, Hauptsache fahren. Warum wir uns schlussendlich dann aber dennoch für den Verkauf vom VW entschieden haben, ist einem Zeitungsinserat geschuldet. Kurz nach unserem komplett verregneten Wochenende im Tessin sahen wir eine Werbung von VW mit der Ankündigung des Grand California! Ein Bulli in gross - mit Toilette und Dusche, mehr Verstauungsmöglichkeiten, stetiger Stehhöhe und generell etwas mehr Platz! Sascha und ich sahen uns an und ohne ein Wort zu wechseln, war der Entscheid gefallen: Wenn wir längere Touren machen wollen, muss ein grösseres Fahrzeug her! Unser Traum vom Camperlife im kleinen VW Bulli war an unseren Charaktereigenschaften gescheitert - so traumhaft das Fahrvergnügen ist. Wir sind Ordnungsfreaks und wir wollen möglichst unabhängig sein und freistehen, ohne aber die Umwelt mit unseren Hinterlassenschaften zu verschmutzen (will heissen: Die Natur ist keine Toilette... ). Dazu kommt, dass wir Nuala so sicher wie möglich und dennoch praktikabel im Auto mit transportieren wollten, was gezwungenermassen zu einem ständigen hin- und herräumen sowie umbauen führte. Im folgenden einmal unsere Pro und Contra Liste. Mit Betonung auf "unsere". Dies ist eine absolut subjektive Einschätzung und für jede Person individuell zu entscheiden. Es gibt kein richtig oder falsch bei der Auswahl des Camper-Vans. Für die einen passt etwas, was für andere unvorstellbar ist. Nicht umsonst gibt es so viele verschiedene Campingbusse, Wohnmobile, Wohnwagen, Kastenwagen, etc.
Wir hätten den VW California behalten, wenn wir auf Campingplätze fahren und dort allenfalls sogar längere Zeit stehen bleiben würden. Dann kann man die Wohnfläche mit einem Zelt oder Cali-Cave (von uns als sehr empfehlenswert empfunden!) auf einfach Art und Weise vergrössern und nach wie vor die Vorteile vom Cali nutzen. Nur haben wir aber festgestellt, dass wir keine Campingplatzgänger und auch keine "Langsteher" sind. Wenn dann bleiben wir für maximal zwei Nächte und danach ziehen wir weiter. Anhand der vielen Occasionen, mit einem ähnlichen Kilometerstand wie Wickie hatte, vermuten wir, dass wir nicht die Einzigen mit dieser Erfahrung sind :) - Nach unserem Inserat für den Verkauf ging es (leider) sehr schnell, bis sich ein wahnsinnig sympathisches Ehepaar meldete und sich augenscheinlich sofort in unseren Wickie verliebte. Wir sind froh, konnten wir unseren kleinen rot-weissen an so nette Leute weiterverkaufen. Wir für unseren Teil suchten ab dann das ganze Internet über News zum Grand California ab und freuten uns auf den Suisse Caravan Salon um den VW Grand California zum ersten Mal live zu erleben. Es sollte in der Tat eine Überraschung werden... Wer sich nun übrigens fragt: Ja warum habt ihr denn nicht zuerst ein solches Auto gemietet? Ganz einfach: Vor dem Kauf des Californias stand für uns fest, dass dies die maximale Grösse eines Autos wird, was wir fahren wollen. Wobei um ehrlich zu sein war dies kein "wir", sondern nur ein "ich". Sascha hätte keine Probleme mit einem grösseren Auto gehabt, aber wir wollten ja beide damit fahren und für mich war schon dieses Auto eine riesige Herausforderung - was im Nachhinein gesehen wirklich witzig ist. Denn mittlerweile bin ich schon soweit, dass ich überlege die LKW-Prüfung zu machen. Aber zum Zeitpunkt des Kaufes war ich zu 100% der Überzeugung, dass dies das grösste Auto wird, was ich je fahren werde - naja, das Leben belehrt einen halt oft eines besseren :) Teil 2: Entscheid gegen den VW Grand CaliforniaWir haben uns die Finger wundgegooglet nach Informationen zum VW Grand California und dann war er da: Der Tag an dem wir das Fahrzeug in echt sehen würden! Wir waren unter den ersten Personen die am Samstag Morgen in den Suisse Caravan Salon durften und die allerersten am Stand von VW. Die Vorfreude war riesig - die Ernüchterung ebenso gross. Wir stiegen in das Fahrzeug uuuund... ... fühlten uns beide nicht wohl! Baff! Der Funke wollte einfach nicht überspringen. Zu dem Zeitpunkt konnten wir gar nicht sagen was es war. Das Fahrzeug und wir - es passte einfach nicht. Ja und was nun? Wir liefen über das Gelände und schauten uns nach einem anderen Campervan auf VW Carfter Basis um - ich wollte doch unbedingt einen VW. Es passte nichts (die Auswahl war auch mehr wie überschaubar). Also erweiterten wir auf Mercedes - selbe Erkenntnis (gut, das wussten wir eigentlich alles schon aus dem Netz). Ja und dann fingen wir an, einfach alle Kastenwagen anzuschauen die wir auf der Messe gefunden haben. Es waren nicht alle, wie sich später herausstellte, weil dasjenige was wir dann schlussendlich gekauft hatten, wurde auch ausgestellt, wir haben es aber leider nicht gefunden. Aber zurück zur Messe und unserer Kastenwagen Suche: Was soll ich sagen: Ich bin ne Nörgeltante. Mir passte kein einziger Innenausbau. Zu eng, zu hässlich, zu billiges Material, zu unpraktisch. Wenn ich schon meinen geliebten VW gegen einen anderen Hersteller austauschen musste, wollte ich wenigstens eine Innenausstattung, die mich glücklich macht. Ehrlicherweise muss ich sagen, werde ich immer irgendwas zu motzen haben. Es käme somit eigentlich nur Eigenbau in Frage, was wir uns aber schlichtweg nicht zutrauen. Nach einer gefühlt absolvierten Marathonstrecke gingen wir zurück zum Grand California. Es war dann doch kurzfristig die beste Option für uns, auch wenn wir bereits zu diesem Zeitpunkt einige Nachteile sahen. Der 600er war uns eigentlich zu hoch, der 680er zu lang (ich sage ja, ich bin schwierig). Eigentlich hätten wir gerne die Höhe des 680er, aber auf 6 Meter Basis. Die Türe des Badezimmers ist im Weg, sprich, das Bad muss immer zu sein (auch wieder so ne "nur Hündeler" Sache...Nuala liegt mittlerweile nämlich sehr oft im Badezimmer - gibt wohl ein cooles Höhlenfeeling). Die Idee mit dem ausziehbaren Kühlschrank ist zwar nice, aber wenn du da Sachen einfüllst, bist du wieder am rumstapeln wie beim Bulli. Das Bett ist extrem hoch (und ich extrem klein). Das ganze Raumgefühl ist irgendwie viel einengender wie bei einigen Konkurrenz-Ausstattungen und die Kästen bieten nicht wirklich viel Staubplatz.
1 Kommentar
3/7/2022 01:21:39
Great read, thanks for writing this
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